Erfolgsfaktor Liquiditätsplanung

als Grundlage der Zahlungsfähigkeit

Unerwartete Veränderungen am Markt können zu kurzfristigen Verschiebungen in den Zahlungseingängen oder plötzlichen Ausfällen von Auftragseingängen führen. Durch die weiterhin fixen und zu zahlenden Kosten für Personal, Mieten, Energie, etc. kann somit schnell eine angespannte Liquiditätssituation entstehen. Damit Sie auch in solchen Zeiten eine gewisse Handlungssicherheit haben und weitestgehend entspannt agieren können, hilft eine zuverlässige und regelmäßig aktualisierte Liquiditätsplanung.

Nur 18% der Unternehmen im Mittelstand berücksichtigen die Liquiditätssicht in ihren unternehmerischen Entscheidungen.

Eine rollierende Liquiditätsplanung kann einen Blick in die Zukunft darstellen und schafft Handlungssicherheit sowohl in der Krise wie auch im Wachstum. Eine regelmäßig aktualisierte Liquiditätsplanung schafft Ihnen eine starke Position bei Verhandlungen mit Kunden, Lieferanten, Gläubigern und Fremdkapitalgebern.

Die Liquiditätsplanung (auch Finanzplanung, Cashflow-Planung oder Cashflow Statement) bildet alle mittel- und kurzfristigen Zahlungsströme einer Periode ab. Eine kurzfristige Liquiditätsplanung gibt Sicherheit für Ihre Entscheidungen und schafft die nötige Ruhe für die Unternehmenssteuerung im Tagesgeschäft.

Aufbau einer

Liquiditätsplanung

Für eine direkte Liquiditätsplanung werden die monatlichen bzw. wöchentlichen Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt und periodengerecht abgegrenzt. Dabei werden die letzten gebuchten Werte (Kontostand und offene Posten) um Planwerte ergänzt, um einen Blick nach vorne zu ermöglichen.

Abhängig vom Zweck der Finanzplanung kann der Zeithorizont der Planung von wenigen Wochen (z.B. kurzfristige Cash-Disposition, Zahlungsfähigkeitsprüfung, etc.) bis hin zu mehreren Monaten (z.B. Investitionsentscheidungen, Finanzierungskonzepte, etc.) betragen.

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Erstellung einer

Wochenliquiditätsplanung

1. Auswahl des Planungshorizontes

Je nach Anwendungsfall kann es sinnvoll oder notwendig sein, die Liquiditätsplanung auf Wochenebene darzustellen. Dazu werden die Monatswerte auf die einzelnen Kalenderwochen gemäß ihrer Zahlungswirksamkeit verteilt. Stichtagsbezogen können während eines Monats deutliche Schwankungen auftreten (z.B. Lohn-/Gehaltszahlung). Dadurch können auf Wochenebene Liquiditätsengpässe erkannt werden, die auf Monatsebene nicht sichtbar sind.

2. Einarbeiten der gebuchten IST-Werte

Die erste Planungsperiode setzt auf dem letzten tatsächlichen gebuchten Kontostand auf. Zudem werden die gebuchten offenen Posten (OPOS) der Kunden Forderungen und Lieferanten Verbindlichkeiten im Aufsatzpunkt berücksichtigt. Die Verteilung dieser Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge erfolgt nach Fälligkeit und Werthaltigkeit.

3. Übernahme der Planwerte

Bei der direkten Liquiditätsplanung werden liquiditätswirksame Positionen (z.B. Umsätze, Wareneinkäufe) meist aus der GuV- bzw. Bilanzplanung abgeleitet. Die Übernahme der Planwerte aus der integrierten Geschäftsplanung in die Finanzplanung gewährleistet die Konsistenz der einzelnen Planungssysteme.

WICHTIG: Die Liquiditätsplanung ist mit Brutto-Werten zu erstellen. Sie muss die Umsatzsteuer, Vorsteuer und die monatliche Zahlungslast an das Finanzamt berücksichtigen.

4. Beachtung der Zahlungszeitpunkte

Bei der Übernahme von liquiditätswirksamen Positionen sind die Zahlungsziele und Zahlungszeitpunkte sämtlicher zahlungswirksamen Kosten und Aufwendungen zu berücksichtigen und einzuplanen. Die in der GuV geplanten Werte müssen nicht zwangsläufig in derselben Periode liquiditätswirksam sein, in der sie in der GuV berücksichtigt sind.

Die Liquiditätsplanung ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Geschäftsführung. Sie zeigt die Zahlungsfähigkeit auf und identifiziert den Finanzierungsbedarf in der Zukunft. Wir empfehlen eine Liquiditätsplanung auf Wochenebene, um auch untermonatliche Spitzen zu erkennen. Folgende Punkte werden oft in der Erstellung vernachlässigt:

  • Haben wir Zahlungszeitpunkte und Werthaltigkeit der Kunden Forderungen ehrlich und realistisch eingeschätzt?
  • Wurden alle Rechnungen zum Stichtag in der Buchhaltung verbucht?
  • Sind die Ein- und Auszahlungen in der Liquiditätsplanung in "Brutto" eingestellt?
  • Sind alle Steuereffekte (u.a. Umsatzsteuer und Ertragssteuern) in der Planung dargestellt?
  • Gibt es außerordentliche Effekte, wie z.B. Ausschüttungen oder Investitionen?
  • Sind Währungseffekte (Umrechnungskurse) zu berücksichtigen?
  • Haben wir die Annahmen der Planung dokumentiert, um einen Abgleich in der nächsten Erstellungsperiode zu ermöglichen?
Checkliste und Excel-Vorlage

Liquiditätsplanung

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